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Beispiel-Integration von mehreren VoIP-Telefonen in ein Netzwerk
Im folgenden gebe ich ein Beispiel zur Integration von mehreren VoIP-Telefonen
in ein Netzwerk, in dem ein X1200-Router von Funkwerk (Bintec) steht. Der Router
unterstützt nur den H.323-Standard, der Anbieter sowie die Telefone nutzen
aber den SIP-Standard. Da der Router eine symmetrische NAT erzeugt kann das STUN-Protokoll
nicht verwendet werden.
Die Telefone
In den Telefonen muss der VoIP-Proxy des VoIP-Providers eingetragen werden, sowie
Benutzername und Passwort. Da der Router STUN nicht unterstützt muss es in den
Telefonen deaktiviert werden. Des weiteren müssen die Portbereiche für
RTP-Ports (RTP = Real-time Transport Protocol) und SIP-Ports auf je einen bestimmten
Port gesetzt werden. Diese Ports müssen in den vom VoIP-Provider vorgegebenen
Bereich liegen. Um die Konfiguration des Routers zu erleichtern verwendet man am
besten kein DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol), sondern weist den Telefonen
je eine feste IP-Adresse zu:
| Telefon 1 | Telefon 2 |
IP-Adresse | 192.168.0.32 | 192.168.0.33 |
RTP-Port | 5004 UDP | 5005 UDP |
SIP-Port | 5060 UDP/TCP | 5061 UDP/TCP |
User | xyz | xyz |
Passwort | pass | pass |
NAT - Network Address Translation
Da die Kommunikation auf UDP basiert müssen die Pakete, die vom VoIP-Provider
kommenden UDP-Pakete an das richtige Telefon weitergeleitet werden. Ohne einen
Eintrag im Router würden diese Pakete vom Router verworfen oder verarbeitet.
Der Router kann die Pakete keinem Netzwerk-Gerät zuordnen, da durch NAT das gesamte
Netzwerk nach außen durch eine einzige IP-Adresse repräsentiert wird und
die Pakete somit diese IP-Adresse als Ziel haben.
In unserem Beispiel ordnen wir die Anfragen vom Internet folgendermaßen zu:
Protokoll | Externer Port | Interne IP | Interne Maske | Interner Port |
UDP | 5004 | 192.168.0.32 | 255.255.255.255 (/32) | 5004 |
UDP | 5005 | 192.168.0.33 | 255.255.255.255 (/32) | 5005 |
UDP | 5060 | 192.168.0.32 | 255.255.255.255 (/32) | 5060 |
UDP | 5061 | 192.168.0.33 | 255.255.255.255 (/32) | 5061 |
TCP | 5060 | 192.168.0.32 | 255.255.255.255 (/32) | 5060 |
TCP | 5061 | 192.168.0.33 | 255.255.255.255 (/32) | 5061 |
QoS - Quality of Service
Die bisher gemachten Einstellungen reichen aus um VoIP-Telefonie zu ermöglichen.
Damit die Gespräche nicht abgehackt klingen oder zusammenbrechen, wenn Kollegen
Dateien aus dem Internet herunterladen oder gar der Webdesigner die neue Homepage
hochlädt, müssen weitere Maßnahmen getroffen werden. Mit Hilfe von
QoS lassen sich den VoIP-Paketen höhere Prioritäten zuweisen. Hierzu ist
minimal folgender Eintrag notwendig:
Protokoll | any |
Source IP | 192.168.0.32 |
Source Mask | 255.255.255.254 (/31) |
Source Ports | any |
Destination IP | any |
Destination Mask | 0.0.0.0 (/0) |
Destination Ports | any |
Sollten Cisco-Router verwendet werden müssen die Masken invertiert sein, statt 0.0.0.0
muss 255.255.255.255 eingetragen werden und statt 255.255.255.254 muss 0.0.0.1 im Maskenfeld
stehen.
Ist der VoIP-Proxy des Providers mit seiner URL statt der IP-Adresse angegeben empfiehlt
es sich, dass die DNS-Kommunikation eine nicht zu niedrige Priorität hat. Dies sollte
aber auch ohne VoIP nicht der Fall sein.
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